Regeln des Boule Spiels in Kurzform
Boule ist von den artverwandten Kugelspielen das populärste und das an meisten Verbreitete.
Der Bazillus Boule breitete sich, ausgehend von Südfrankreich, in den letzten Jahrzehnten stetig nach allen Richtungen aus und ist inzwischen auf allen Erdteilen anzutreffen. Zwei Teams spielen gegeneinander. Ein Team besteht aus 2 oder 3 Spieler, die über insgesamt sechs Kugeln verfügen. In der Zweiermannschaft spielt jeder mit drei, in der Dreiermannschaft mit zwei Kugeln. Es wird auch 1:1 gespielt.
Spielablauf
Vor Beginn des ersten Durchganges wird ausgelost, welche Mannschaft das Ziel (eine kleine Holzkugel von 25- 30 mm Durchmesser) zuerst werfen darf. Ein/e Spieler dieser Mannschaft zeichnet einen Kreis auf den Boden (35- 50 cm Durchmesser) aus dem das Ziel auf eine Entfernung von 6- 10 m geworfen wird. Die gleiche Mannschaft wirft nun die erste Kugel, dem Ziel so nahe wie möglich. Beim Wurf müssen die Füße der/s Spielerin bzw. Spielers innerhalb des Kreises sein und Bodenkontakt behalten, bis die gespielte Kugel den Boden berührt. Mannschaft B versucht nun, eine Kugel dem Ziel noch näher zu bringen- ist ihr das gelungen, versucht Mannschaft A diese Kugel zu überbieten…und so fort, bis alle Kugeln gespielt sind. Hat eine Mannschaft keine Kugeln mehr, versucht die andere Mannschaft ihre Kugeln so zu platzieren, das sie näher am Ziel liegen als die dem Ziel am nächsten liegende gegnerische Kugel. Denn jede Kugel einer Mannschaft, die dem Ziel näher liegt als die bestplatzierte des Gegners zählt einen Punkt. In einem Durchgang wird also mindestens 1 Punkt vergeben und im Extremfall 6 Punkte. Die Mannschaft, die den Durchgang gewonnen hat, beginnt den nächsten wie vorher beschrieben. Das Spiel ist beendet, wenn ein Team 13 Punkte gewonnen hat. Höchst simpel also- und was soll daran so faszinierend sein ? Das einfache Prinzip diese Spiels lässt der Taktik und Phantasie den Raum, der jeden Durchgang anders aussehen lässt. Ein taktischer Fehler ist meist gravierender als eine schlecht gespielte Kugel. Bei jeder zu spielenden Kugel bieten sich so viele Möglichkeiten der Ausführung (gegnerische Kugel wegschießen- den Weg zum Ziel verbauen um den Verlust zu minimieren- mit der Kugel die Lage des Ziels verändern etc.), dass im Regelwerk die Zeit für taktische Überlegungen begrenzt werden muss.
Spieltechniken
Grundsätzlich gibt es zwei Arten, die Kugel zu spielen- indem man legt oder schießt. Es gibt zwar die unterschiedlichsten Techniken beim Legen wie auch beim Schiessen- um aber diese Techniken in den Griff zu bekommen, sollten Sie auf die richtige Handhaltung achten: man wirft mit der nach unten gewandten Handfläche. Dadurch bekommt die Kugel einen gewissen Rückdrall, und wenn Sie den Dreh heraushaben, können Sie die Kugel so manipulieren wie es Bodenbeschaffenheit und Spielsituation verlangen. Mindestens so wichtig wie die Beherrschung der Technik ist die Taktik, die dem Spiel die Würze gibt. Über dieses Thema sind schon Abhandlungen geschrieben worden, dick wie Kochbücher- doch nach deren Lektüre werden Sie kaum schlauer sein, Praxis heißt hier das Rezept. Beim Spiel mit „Experten“ werden Sie schnell erfahren, warum „zugemacht werden muss“, ein Schuss zu gefährlich oder zu spät oder auch unbedingt notwendig, ein „devent de boule“ die einzige Rettung ist.